Festakt & Spezialkurs in Salzburg: THEOLOGISCHE KURSE feiern 75 Jahre Fernkurs
Wien, 3. April 2025 | In einer zunehmend "entchristlichen Welt" braucht es theologisch gebildete Christinnen und Christen, um das Evangelium und die Kirche selbst zu erklären. Und zwar nicht nur in Wien, sondern in ganz Österreich: So könnte man zweifellos die gegenwärtige Situation des Christentums umschreiben – tatsächlich aber entstammt diese Beschreibung einem kurzen Text im Mitteilungsblatt der Erzdiözese Wien aus dem Jänner 1950 - vor 75 Jahren – mit dem die Einrichtung eines Theologischen Fernkurses begründet und verlautbart wurde.
Dieses Jubiläum wollen die THEOLOGISCHEN KURSE entsprechend mit einem Festakt und einem eigenen Spezialkurs Ende April in Salzburg feiern. Den Festvortrag wird der emeritierte Luzerner Bibelwissenschaftler Prof. Walter Kirchschläger halten. Sein Vortrag wird unter dem Titel "GOTT – MENSCH – GESELLSCHAFT. Kardinal König und das Konzil" stehen.
Im Anschluss daran werden kurze Statements die Geschichte, Entwicklung und künftigen Herausforderungen des Fernkurses und der Theologie insgesamt skizzieren. Referierende sind dabei u.a. Weihbischof Anton Leichtfried, die Wiener Pastoraltheologin Prof. Regina Polak, die Salzburger Moraltheologin Prof. Angelika Walser, die Salzburger Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner sowie Theresa Leitner als Absolventin des Fernkurses. Nach einer zusammenführenden Podiumsdiskussion wird der Festakt von einer Vesper und einem anschließenden Buffet abgerundet.
Alle Infos & Anmeldung unter www.theologischekurse.at/75jahre
Zeitgleich bieten die THEOLOGISCHEN KURSE vom 25. bis 27. April in Salzburg den Spezialkurs "Christsein in der Welt von heute
Zur Aktualität des Zweiten Vatikanischen Konzils" an. Dieser steht in großer inhaltlicher Nähe zum Fernkurs, schließlich stellte das Konzil und die vielfältigen theologischen Kehrtwenden und Erneuerungen in seiner Folge auch die Lehre und das Lernen im Fernkurs auf neue Beine.
Ausgewiesene Expertinnen und Experten werden dabei u.a. über die folgenden Themen referieren und sprechen: Kardinal König und das Konzil | Innen- und Außenperspektive | Die Hoffnung des Glaubens und die Zeichen der Zeit | eine neue Haltung: kritische Wertschätzung der nichtchristlichen Religionen | Heilsuniversalismus | zeit-gerechte Sendung: Kirche in der Welt von heute | Die Freiheit des Glaubens | Eine Kirche, die nicht für sich selbst da ist | Was meint Mission?
Die Referierenden sind Prof. Franz Gmainer-Pranzl und Dr. Elisabeth Höftberger (beide Salzburg), Prof. Regina Polak (Wien), Prof. Walter Kirchschläger (Luzern) sowie der Leiter der THEOLOGISCHEN KURSE, Erhard Lesacher.
Geschichte und Gegenwart des Fernkurses
Auf der Website zum Jubiläum wird nicht nur die wechselvolle Geschichte des Fernkurses rekapituliert, sondern es kommen auch Absolventinnen und Absolventen, Lehrende sowie Bischöfe zu Wort, die die Bedeutung des Fernkurses unterstreichen. Diese Texte finden sich zudem in der Jänner-Ausgabe unserer Zeitschrift "theologie aktuell".
Kardinal Christoph Schönborn etwa würdigt in einem Grußwort den Theologischen Fernkurs als wichtigen Ort theologischer Bildung: Das Kursangebot befähige dazu, "wachsam und aus dem Glauben heraus das Zeitgeschehen zu reflektieren und auch heute politischen Ideologien zu widerstehen". Theologische Bildung erweise sich schließlich "im Dienst am Nächsten: Sie ermutigt, die Stimme zu erheben und zu helfen, wo Menschen Not leiden oder unterdrückt werden. Vor allem kann sie hinführen zu einer immer tieferen Freundschaft mit Christus", so Schönborn.
Als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz würdigt Erzbischof Franz Lackner das Angebot der Theologischen Kurse und speziell des Fernkurses angesichts der Tiefe und Breite der Befassung mit Fragen des Glaubens: "Jahrhunderte, sogar Jahrtausende der Gotteserfahrung begegnen uns im Glauben, wie er heute ist – sich auch wissenschaftlich mit ihm zu beschäftigen, erweist sich immer wieder als lohnende Aufgabe. In diesem Bewusstsein, so bin ich sicher, dürfen die 'Theologischen Kurse' auch auf die kommenden Jahre bis zu ihrem hundertjährigen Bestehen blicken."
Start des neuen Fernkurses im Herbst
Gegründet wurde der Theologische Fernkurs 1950 von der damaligen Leiterin der THEOLOGISCHEN KURSE, der Theologin Margarete Schmid. Sein erklärtes Ziel war es, über das Einzugsgebiet Wiens hinaus Katholikinnen und Katholiken im ganzen Land zu erreichen und ihnen eine breite und zugleich in die Tiefe führende theologische Grundbildung zu vermitteln. Von Beginn an wechselten sich dabei Zeiten des Selbststudiums auf Basis von Skripten und Zeiten gemeinsamen Lernens bei Studienwochen ab. 1962 wurde der "Fernkurs für theologische Bildung" als überdiözesanes Werk der Bischofskonferenz unterstellt.
Heute stellt der Fernkurs eine von drei möglichen Kurssäulen im Gesamtkonzept des "Lehrgangs Theologie" dar. Neben dem Präsenzkurs in Wien und einem reinen Online-Kurs erfreut sich der Theologische Fernkurs weiterhin großer Beliebtheit. Er umfasst fünf Semester (zweieinhalb Jahre) und baut auf den Fächern des universitären Theologiestudiums auf. Die begleitenden Studienwochen oder Studienwochenenden (je nach gewähltem Kurstyp) finden in Bildungshäusern in ganz Österreich statt.
Der nächste Fernkurs startet im Herbst dieses Jahres mit Studienwochenenden wahlweise in Salzburg, St. Johann bei Herberstein oder Eisenstadt. Eine Anmeldung ist ab Mitte Mai unter www.theologischekurse.at/lehrgang-theologie/theologischer-fernkurs möglich.