Christentum interkulturell
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Der böhmisch Komponist Antonín Dvořák war ab Februar 1874 Organist an der Kirche St. Adalbert in Prag. Sein „Stabat Mater“ (op. 58) begann er 1876, wenige Monate nachdem seine nur zwei Tage alte Tochter Josefa gestorben war. Er unterbrach die Arbeit später und nahm sie nach dem Tod zweier weiterer seiner Kinder im Sommer 1877 wieder auf. Dem Werk liegt das gleichnamige mittelalterliche Gedicht zugrunde, das als Sequenz in der Liturgie des Marienfestes der Sieben Schmerzen und als Offiziumshymnus Verwendung fand. Zunächst sehr schlicht für Chor, Solistenquartett und Klavier konzipiert, ergänzte es Dvořák später um die fehlenden vier Strophen zu dem großen Orchesterwerk, das am 23. Dezember 1880 uraufgeführt wurde. Es umfasst zehn Sätze und betrachtet den Schmerz Mariens, die ihren geschundenen Sohn am Kreuz sterben sieht – ein Appell an das Mitgefühl der „Umstehenden“ und Trost derer, die selbst trauern. |
