Dipl.-Theol. Dr. habil. Piotr
Kubasiak

THEOLOGISCHE KURSE

Wien | Studienleiter für Theologiegeschichte, Sozialethik und Politik

Piotr KUBASIAK hat Katholische Theologie in Krakau, Regensburg und Wien studiert. Nach seiner Promotion an der Universität Wien folgte 2025 die Habilitation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zum Thema „Verdichteter Glaube. Bedeutung der altchristlichen Bekenntnisakte für einen gegenwärtigen Glaubensbegriff“. Seit 2017 ist er als Studienleiter für die AKADEMIE am DOM sowie als Wissenschaftlicher Assistent bei den THEOLOGISCHEN KURSEN tätig. Seit 2024 vertritt er zu 50% den Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Universität Regensburg. Piotr Kubasiaks Interessen gelten der systematischen und der historischen Theologie mit Schwerpunkt auf die Dogmen- und Liturgiegeschichte.

Kontakt:
+43 1 51552-3707

piotr.kubasiak@theologischekurse.at

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Referent*innen

Dipl.-Theol. Dr. habil. Piotr Kubasiak
THEOLOGISCHE KURSE

Wed 19

Feb

2025

18:00 – 19:30

Vortrag | Wie das Leben spielt

Allein durch die Gnade?

Gnadentheologie als Ausdruck des Verhältnisses von Gott und Mensch

Dipl.-Theol. Dr. habil. Piotr Kubasiak
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1010 Wien

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Das Wort „Gnade“ ist aus dem alltäglichen Sprachgebrauch fast verschwunden, doch das Christentum verkündet bis heute das „Evangelium von der Gnade Gottes“ (Apg 20,24). Wie aber verhalten sich die Gnade Gottes und die Freiheit des Menschen zueinander? Eine Frage, so alt wie die Kirche – und nur in der je eigenen Glaubensbiografie zu beantworten.

Detailinformationen

Das Wort „Gnade“ ist aus dem alltäglichen Sprachgebrauch fast verschwunden und kommt nur in der religiösen Sondersprache vor, und zwar als „einer der ‚unaufgeklärtesten‘ religiösen Binnen-Begriffe“ (Gisbert Greshake). Gleichzeitig steht es im Zentrum des Christentums, welches „das Evangelium von der Gnade Gottes“ (Apg 20,24) verkündet und seine Liturgie als „Zeichen der Gnade“ oder „Quelle der Gnade“ versteht. Dieses Wort markiert auch den Inhalt eines Konflikts, der so alt wie das Christentum ist: Ist alles, was ich bin, kann und tue als Geschenk Gottes zu verstehen oder als Ergebnis meiner Leistung? Was kommt in meinem Leben von mir und was von Gott? Wo sind die Möglichkeiten und die Grenzen meiner Freiheit? Soll ich überhaupt etwas tun oder einfach Gott wirken lassen?
Die „Gnadentheologie“ versucht das Verhältnis von Gott und Mensch zu bestimmen: Pelagius unterstrich menschliche Freiheit und menschliches Können; Augustinus und Luther verlagerten alles auf das Tun Gottes. Die offizielle katholische Position bemühte sich um einen Mittelweg. In diesem Vortrag wird die Geschichte des Konflikts um die Gnadentheologie nachgezeichnet und gezeigt, dass es schließlich um unterschiedliche Arten des Christseins geht – und dass die Frage nach der „Gnade“ nur jeder Mensch für sich in seiner/ihrer eigenen Glaubensbiografie beantworten kann.