Die Lehrenden der Theologischen Kurse haben ein katholisch-theologisches Diplom- oder Doktoratsstudium abgeschlossen und sind meist hauptberuflich an Universitäten, Hochschulen oder Religionspädagogischen Akademien tätig. Sie verfassen und redigieren auch die im Kurs verwendeten Skripten.
P. Isnard FRANK OP, in Wien habilitierter Kirchenhistoriker und Prior des Wiener Konvents der Dominikaner, ist am 13. Oktober 2010 im Alter von 80 Jahren verstorben. Von 1979 bis zu seiner Emeritierung 1995 war er Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Mainz. Nach seiner Rückkehr nach Wien hat Isnard Frank von 1999 bis 2002 bei den THEOLOGISCHEN KURSEN Kirchengeschichte gelehrt und zahlreichen Kursteilnehmenden – nicht zuletzt in seinem über 30 Jahre hindurch immer wieder neu aufgelegten Skriptum „Kirchengeschichte“ – durch große Bögen Zusammenhänge erschlossen und wichtige Leitmotive der Epochen aufgezeigt.
Johann Gamberoni wurde am 28. April 1921 in Bozen geboren und am 27. Oktober 1946 in Rom zum Priester geweiht. Nach der Priesterweihe wirkte er bis 1949 als Kooperator in Sterzing. Von 1949 bis 1952 studierte Gamberoni in Rom und Palästina und von 1952 bis 1972 war er als Professor am Priesterseminar in Brixen tätig.
Von 1952 bis 1959 wirkte Gamberoni zugleich als Studienpräfekt am Priesterseminar und von 1955 bis 1957 zudem als Religionslehrer am Deutschen Lyzeum in Brixen. Von 1971 bis 1986 lehrte Gamberoni als Universitätsprofessor in Paderborn in Deutschland.
Im Theologischen Fernkurs lehrte er jahrzehntelang Altes Testament und war als gefürchteter Prüfer bekannt.
Inge KONHÄUSNER, ehrenamtliche Bibliotheksmitarbeiterin der THEOLOGISCHEN KURSE, ist am 10. November 2019 im 74. Lebensjahr verstorben. Wie sie selbst waren auch ihre letzten Lebensjahre vom zähen und geduldigen Kampf gegen ihre schwere Krebserkrankung gezeichnet. Wir kannten Inge Konhäusner über viele Jahre als vielseitig interessierte Teilnehmerin an zahlreichen unserer Veranstaltungen und Kurse sowie stets gut gelaunte und hilfsbereite Mitarbeiterin in der Kurse-Bibliothek. Auch wenn wir sie in den vergangenen Jahren mehr und mehr entbehren mussten, behalten wir "unsere" humorvolle, geistreiche und engagierte Inge in lebendiger und dankbarer Erinnerung!
Jacob KREMER, Vorstand des Instituts für neutestamentliche Bibelwissenschaft an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien, lehrte seit Anfang der 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts das Fach Neues Testament beim Wiener Theologischen Kurs. Der ursprünglich aus dem Bistum Aachen stammende Seelsorger war einer der bedeutendsten Bibelwissenschaftler des 20. Jahrhunderts und hat Generationen von Studierenden über die historisch-kritische Exegese einen gangbaren Weg zu einem kontextuell vertieften Verständnis der biblischen Überlieferung jenseits ihrer bis dahin auch akademisch noch verbreiteten wortwörtlichen Auslegung aufgezeigt. Neben dem wissenschaftlichen Zugang zum NT war ihm auch die Bibelpastoral ein besonderes Anliegen, für die er sich u. a. im Katholischen Bibelwerk engagiert eingesetzt hat. Es hat Jacob Kremer sehr zu schaffen gemacht, als er aus gesundheitlichen Gründen seine Lehrtätigkeit bei den THEOLOGISCHEN KURSEN aufgeben musste. Wir werden diesen bedeutenden Wissenschaftler, der für sein Wirken um die wissenschaftliche Verständigung mit Ländern des ehemaligen Ostblocks und um den Dialog mit der Evangelisch-Theologischen Fakultät sowie dem Institut für Judaistik der Universität Wien mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet wurde, und beliebten Lehrenden in der theologischen Erwachsenenbildung nicht vergessen.
Dr. Hildegard LORENZ, Theologin und ehemalige Leiterin des Werkes der Frohbotschaft Batschuns, ist am 28. August 2021 im 83. Lebensjahr gestorben. Für die THEOLOGISCHEN KURSE hat Hildegard Lorenz maßgeblich an der Erstellung neuer Kursformate mitgewirkt, vor allem an einem Methodenkurs für die Erwachsenenbildung sowie an "Glaubend älter werden", die sich lange Zeit großer Nachfrage erfreuten und Leben und Spiritualität vieler Gläubiger bereichert haben. Mit Gespür für den geistlichen Bedarf an "Mehr" und in Kenntnis des biblischen Reichtums hat sie diesen ebenso kundig wie erfinderisch mit Interessierten geteilt. Die THEOLOGISCHEN KURSE behalten Hildegard Lorenz in ihrem inspirierenden und tatkräftigen Engagement in lebendiger Erinnerung und bleiben den Frohbotinnen herzlich verbunden.
P. Helmut PLATZGUMMER SJ, studierter Philosoph und promovierter Theologe, Direktor und Rektor des Kollegium Aloisianum in Linz, Provinzial und Ökonom der Österreichischen Jesuitenprovinz, ist am 21. Jänner 2017 87-jährig im Heim St. Josef am Inn gestorben. Zeitlebens war er Lehrer mit Leib und Seele für Groß und Klein: 40 Jahre unterrichtete P. Platzgummer am Gymnasium am Freinberg Deutsch, Religion, Geschichte, Latein und Philosophie; und den Teilnehmenden im Theologischen Fernkurs erschloss er bereits als "Mann der ersten Stunde" und weiter bis in die aufregenden Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil sein Fach Kirchengeschichte, deren jüngstes Kapitel eben erst geschrieben worden war. Ganz im Sinne heutiger "lernerorientierter Qualitätssicherung" hat der erfahrene Pädagoge in seinem gleichermaßen fortschrittlichen wie topaktuellen Skriptum mit "Fragen und Anregungen zum Studium" die persönliche Reflexion und mündige Aneignung der Inhalte durch die Lernenden gefördert. Nicht zuletzt deshalb werden die THEOLOGISCHEN KURSE und Generationen von Fernkursteilnehmenden P. Helmut Platzgummer als ihren ebenso gewissenhaften wie liebenswürdigen Lehrer in dankbarer Erinnerung behalten.
P. Bruno PRIMETSHOFER CSsR, Kirchenrechtler und langjähriger Referent der THEOLOGISCHEN KURSE ist am 26. März 2014 85-jährig in Wien gestorben. Seit 1972 war er zunächst in Linz, dann von 1982 bis zu seiner Emeritierung 1997 in Wien Ordinarius für Kirchenrecht sowie am Diözesangericht tätig. Als einer der besten Kenner und Vermittler des katholischen Kirchenrechts hat der gebürtige Oberösterreicher Generationen von Kursteilnehmenden im Theologischen Kurs die Scheu vor dem Fach "Kirchenrecht" genommen und ihnen – nicht zuletzt über sein für die THEOLOGISCHEN KURSE verfasstes Skriptum "Kirchenrecht" – die kanonische Denk- und Arbeitsweise zugänglich gemacht. Mit seinem realitäts- und problembewussten Blick auf pastorale Anforderungen lag seine Priorität dabei stets bei den Menschen. So hat Primetshofer immer aufgeschlossen und mit klaren Worten eine zeitgemäße Interpretation kirchlicher Gesetzestexte vorgelegt und eingefordert. Wegweisend bleibt seine Einschätzung, die Unauflöslichkeit der Ehe sei kein unabänderliches Dogma, vielmehr könne nach Prüfung jedes einzelnen Falles eine kirchliche Zweitehe ermöglicht werden. Die THEOLOGISCHEN KURSE verdanken ihm sehr viel und werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.
P. Hans Schermann wurde am 19. Juni 1936 in Pilgersdorf (Bgld.) geboren. 1947 trat er ins Juvenat der Redemptoristen in Katzelsdorf an der Leitha und begann 1955 das Noviziat in Mautern (Stmk.). 1956 legte er die Ordensgelübde ab. 1961 wurde er in Mautern zum Priester geweiht. Von 1966 an hielt er Vorlesungen an den Ordenshochschulen der Redemptoristen in Mautern, in Gars am Inn und an der Jesuitenhochschule für Philosophie in München. 1969 bis 1981 übte P. Schermann in Innsbruck das Amt des Studentenpräfekten aus, bis 1975 war er zugleich auch Rektor des Redemptoristenkollegs. 1981 wurde er zum Provinzial der Wiener Provinz der Redemptoristen gewählt und hatte dieses Amt bis 1990 inne. Die Ordensleitung holte ihn immer wieder zu mehrwöchigen Kursen nach Indien, auf die Philippinen, Indonesien, Australien, damit er dort den Mitbrüdern die Spiritualität des hl. Alphons und des hl. Klemens nahebringe.
Den THEOLOGISCHEN KURSEN war Pater Schermann jahrzehntelang als überaus beliebter Referent im Fach Philosophie verbunden.
Margarete SCHMID, 1914 in Innsbruck geborene Gründerin und langjährige Leiterin der THEOLOGISCHEN KURSE, ist am 11. Jänner 1997 83-jährig gestorben. Margarete Schmid hat in Innsbruck Philosophie studiert – das Theologiestudium war damals für Laien nicht möglich – und im Dezember 1937 promoviert. Anfang des Jahres 1938 ging sie nach Wien, um in der Katholischen Aktion Initiativen apostolischer Wirksamkeit zu entwickeln. Trotz der von den Nationalsozialisten verfügten Auflösung aller kirchlichen Vereine setzte Margarete Schmid unter dem persönlichen Schutz von Kardinal Theodor Innitzer ihre Arbeit fort und gründete in kirchlichem Auftrag 1940 das „Theologische Laienjahr“, die späteren Theologischen Kurse. Ungeachtet des persönlichen Risikos führte sie zudem in ihrer Wohnung den „Schmid’schen Salon“, wo namhafte Theologen und Philosophen wie Karl Rahner, Romano Guardini, Alfred Delp, Erich Przywara u. a. geistigen Austausch pflegten. Nach Öffnung des Studiums für Nichtkleriker studierte Margarete Schmid in Wien Theologie (Promotion 1956); bis 1980 blieb sie die Leiterin der Theologischen Kurse und unterhielt bis ins Alter private theologisch-philosophische Gesprächskreise. Die THEOLOGISCHEN KURSE verstehen das Motto ihrer Gründerin „den Glauben auf jenem Niveau zu bedenken, auf dem man auch sonst zu denken gewohnt ist“ als bleibend und je neu aktuellen Anspruch und bewahren ihr ein ehrendes Andenken.
Hartwin SCHMIDTMAYR, promovierter Fundamentaltheologe und Philosoph, ist am 23. Mai 2019 im 90. Lebensjahr verstorben. Nach seiner Ordination (1956) war er zunächst (bis 1965) Kaplan in St. Othmar (Mödling, NÖ) und unterrichtete später Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie Wien. Lebenslang getragen von der Aufbruchsstimmung des Zweiten Vatikanischen Konzils hat er sich von seinem Gewissen geleitet unermüdlich für die Erneuerung seiner Kirche engagiert. Bereits als Angehöriger der ersten Stunde (1972) im Lainzer Kreis und noch als Mitglied der 2006 gegründeten Pfarrerinitiative ist Hartwin Schmidtmayr unbeirrt für eine menschengerechte Seelsorge, für die Zulassung von Frauen zu allen Ämtern und ein demokratisches Kirchenverständnis eingetreten. Überzeugt von der Notwendigkeit eines neuen, nichtklerikalen Priesterbildes hat er dieses ebenso liebenswürdig wie glaubwürdig vorgelebt. Hartwin Schmidtmayr war den THEOLOGISCHEN KURSE viele Jahrzehnte lang als Lehrender verbunden und wusste klares und zeitgemäßes theologisches Denken sowie den Mut zu neuen Wegen an Generationen von Studierenden verständlich und begeisternd zu vermitteln. Trotz mancher Ermüdungserscheinung und Resignation angesichts enttäuschter Hoffnungen bleibt Hartwin Schmidtmayr allen, die ihn kennen durften, ein ermutigendes Vorbild im Glauben an das Bessere - selbst "wenn nichts mehr geht".
Ferdinand STAUDINGER, aus Langschlag im Waldviertel gebürtiger Bibelwissenschaftler, Seelsorger, Hochschullehrer sowie langjähriger Lehrender der THEOLOGISCHEN KURSE, ist am 25. Oktober 2018 85-jährig im Pflegeheim in Zwettl gestorben. Der Exeget hat in St. Pölten (1965 Promotion in Graz, 2015 Goldenes Doktordiplom) und Rom (1963 Lizenziat) studiert und wirkte als Stenograf an der Protokollierung der Beratungen des Zweiten Vatikanischen Konzils mit. Er blieb seiner Hochschule in St. Pölten auch als Professor für Neues Testament (ab 1964) und mehrfacher Dekan bis zu seiner Emeritierung (2006) treu, lehrte als Gastprofessor zudem in Wien, Jerusalem, Krems, St. Gabriel, Linz und Heiligenkreuz und arbeitete am diözesanen Ehegericht in St. Pölten mit. Mit besonderem Interesse widmete er sich den Synoptischen Evangelien und dem Römerbrief und war u. a. Mitglied der Studiorum Novi Testamenti Societas und des Österreichischen Katholischen Bibelwerks. Nicht nur in der Priesterfortbildung erwarb sich der Regens des Priesterseminars (1983 bis 1988) große Verdienste; auch die theologische Bildung der Laien lag Ferdinand Staudinger am Herzen: So gelang ihm eine beispielhafte Durchführung des Theologischen Kurses an der Hochschule St. Pölten. Die THEOLOGISCHEN KURSE bewahren ihm ein für viele fruchtbare Jahre in der theologischen Erwachsenenbildung dankbares Gedächtnis.
Altbischof Reinhold STECHER, Ehrenfreund und langjähriger Dozent bei den THEOLOGISCHEN KURSEN, ist am 29. Jänner 2013 im 92. Lebensjahr in Innsbruck gestorben. Er war Seelsorger, Religionslehrer, Spiritual sowie von 1981 bis 1996 Bischof der Diözese Innsbruck und hat von den 50-er bis in die 70-er Jahre auf unzähligen Fernkurs-Studienwochen im In- und Ausland referiert. Reinhold Stecher war seiner Zeit oft voraus: im Eintreten für Benachteiligte - Laien, Frauen oder Asylwerber - ebenso wie in der offenen Wahrnehmung pastoraler und kirchlicher Notstände und eines bischöflichen Führungsstils im Geist des Miteinander. Seinen Wahlspruch "Dienen und vertrauen" hat er konsequent gelebt und dadurch viele Menschen ermutigt. Bis zuletzt war Altbischof Dr. Reinhold Stecher den THEOLOGISCHEN KURSEN verbunden, die ihn und sein beispielhaftes Wirken in dankbarer Erinnerung behalten.