Der Verein der FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE sieht es als seine Aufgabe, die THEOLOGISCHEN KURSE in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Beitrag
15,-
für Mitglieder der FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE
Spezialkurs
TERMIN
Dazugehört, wer mitreden kann. Wie aber ergeht es Menschen, die noch nicht oder nicht mehr der Sprache mächtig sind? Das "verbotene Experiment" Friedrichs II. zur Ergründung der "Ursprache" von Neugeborenen, die zwar physisch versorgt wurden, aber keinerlei sprachliche Zuwendung erhielten, hatte den Tod ausnahmslos aller Kinder zur Folge. Auch heute droht Menschen, die ihre Sprache alters- oder krankheitsbedingt verlieren oder die erst gar nicht sprachfähig werden, der soziale Ausschluss. Wir fragen nach dem Menschsein: den neurobiologischen Grundlagen von Spracherwerb, Sprachstörungen und Sprachverlust sowie nach der Rolle emotionaler und sozialer Komponenten für die Sprachfähigkeit von Jung und Alt.
Markus Kunze
Die biologischen Grundlagen der Sprachfähigkeit
Die Fähigkeit der Menschen miteinander zu kommunizieren ist von einem funktionierenden körperlichen System abhängig, das für Spracherwerb und Sprachpraxis notwendig ist. Eine Schädigung dieses Systems kann zum teilweisen oder kompletten Verlust der Sprachfähigkeit führen. Die Entwicklung zu einem kompetenten Sprecher kann aber auch durch Erbkrankheiten gestört sein oder durch ungünstige Umweltbedingungen in der Kindheit negativ beeinflusst werden. Der Vergleich des Menschen mit den am nächsten verwandten Tieren bringt Erkenntnisse zur Funktion der Sprache und zu deren Beitrag im Zusammenleben. Daher ist die Sprache ein Paradebeispiel für das Zusammenspiel von Natur und Kultur in der Entstehung von komplexen menschlichen Fähigkeiten.
Maria Weichselbaum
"Du brauchst nicht mit ihm reden - er versteht dich nicht"
Sprechen dürfen, sollen, wollen, können: (Selbst-)Ermächtigung zur Sprachfähigkeit
Angetrieben von der Suche nach schnellen Sprachstandsdiagnosen und möglichst effizienter Spracherwerbsdidaktik, bleibt im Umgang mit (kindlicher) Sprachaneignung und -verwendung bzw. kindlichem Spracherwerb häufig die emotionale und soziale Komponente auf der Strecke. Zeit für richtiges Ankommen, qualitative und interaktive Gespräche und Berücksichtigung individueller Entwicklungsverläufe und biografischer Hintergründe (z. B. Traumata durch Fluchterfahrung) gibt es dabei scheinbar nicht. In Österreich - wo Mehrsprachigkeit real gelebt wird - sollten wir endlich anerkennen, dass Sprachen (Mehrzahl!) ein Gewinn sind, kein Defizit, und sie als Ressource wertschätzen, zulassen und nutzen.
Markus KUNZE hat Biochemie und Botanik an der Universität Wien studiert und ist seit 2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for Brain Research der Medizinischen Universität Wien. In seiner Forschung rund um Erkrankungen des Gehirns befasst er sich u. a. mit Fragen der Evolution sowie mit Stoffwechselstörungen und der Alzheimer Krankheit.
Simon VARGA hat Philosophie, Soziologie und Alte Geschichte in Wien und Tübingen studiert und wurde 2012 an der Universität Tübingen im Fach Philosophie promoviert. Er unterrichtet als Universitätslektor am Institut für Philosophie der Universität Wien und ist als Lehrbeauftragter der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems sowie in der Erwachsenenbildung in den Bereichen Philosophie, Politik, Journalismus und Medien an der Katholischen Medien Akademie und der Politischen Akademie (Wien) tätig. Zu seinen fachlichen Schwerpunkten gehören Philosophische Anthropologie, Politische Philosophie, Philosophie der Antike und Philosophie des 20. Jahrhunderts.
Maria WEICHSELBAUM ist seit 2018 am Institut für Germanistik (Universität Wien) am Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache tätig. Zuvor war die Linguistin und Bildungswissenschaftlerin wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Projekt "INPUT" (Investigating Parental and Other Caretakers' Utterances to Kindergarten Children) am Institut für Sprachwissenschaft. Als Sprachförderin im Kindergarten und Sprachtrainerin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache sammelte sie auch praktische Erfahrungen in ihren Schwerpunkten: kindlicher Spracherwerb, sprachlicher Input von Erwachsenen und Sprachförderung.
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