Den Auftakt zum Themenschwerpunkt gibt das Heft 4 unserer Kurszeitung „theologie aktuell“ (
Gratis-Download): Wir haben eine Reihe von Persönlichkeiten aus Kirche, Theologie, Bildung, Medien, Ökumene, anderen Religionen und dem säkularen Bereich um ein Statement anlässlich „60 Jahre Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils“ angefragt. Wir freuen uns, dass viele unserer Bitte entsprochen und wir auch Stimmen aus der Weltkirche (Brasilien, Afrika und Indien) erhalten haben.
Einige stichwortartige Antworten zum „springenden Punkt“ des Konzils: Abschied vom defensiven Antimodernismus und von jeder Form des Heilspartikularismus; Dialog auf Augenhöhe mit anderen Kirchen, Religionen und Weltanschauungen; Öffnung zur Welt als „hermeneutischer Schlüssel“; beginnende De-Zentralisierung und De-Klerikalisierung; Wechsel vom Euro- zum Polyzentrismus.
Zur Rezeption: Das Konzil ist eine Wegrichtung und keine To-Do-Liste, die abgehakt werden kann: Nicht eingelöst sind Synodalität, innerkirchliche Gewaltenteilung und Anerkennung der Menschenrechte, die eucharistische Gastfreundschaft und die Frauenfrage.
Zur Frage, warum das Konzil für die Zukunft der Kirche entscheidend ist, wird konstatiert: Die Orientierung am Evangelium ist „unumkehrbar“ (Walter Kirchschläger); Die Dokumente verbürgen Rechte, auf die man sich berufen kann (Alfred Trendl); Der Geist ist nicht wieder in die Flasche zurückzubekommen (Hans Rauscher); Versuche, das Konzil rückwärts zu interpretieren, sind gescheitert (Roman Siebenrock); Das Konzil ist noch ein Versprechen für die Zukunft (Heinz Fischer)