Der Verein der FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE sieht es als seine Aufgabe, die THEOLOGISCHEN KURSE in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Beitrag
25,-
für FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE
Spezialkurs
TERMIN
Sexualität - intimste zwischenmenschliche Kommunikation und Quelle personaler Identität - ist zugleich gefährdet und normiert: einerseits von einem starken medialen Druck nach Immer-Mehr, Immer-Öfter usw., andererseits durch restriktive Normen und Tabus quer durch alle Religionen.
Eine Zeitdiagnose und ein kritischer Blick auf religiöse Konzepte: Woher kann echte Orientierung kommen?
Univ.-Prof. DDr. Hans Joachim SANDER, Universität Salzburg
Allgegenwärtig und zugleich verschwiegen. Die soziale Grammatik von Sexualität
Es ist eine große moderne Errungenschaft, Konvention und Kirche nicht mehr auf einvernehmlich gelebte sexueller Intimität zugreifen zu lassen. Zugleich besteht ein Geständniszwang, Sexualität öffentlich zu besprechen, und - insbesondere für Prominente - ein Orgasmuszwang. Der Gebrauch körperlicher Lüste folgt keiner intimen, aber einer sozialen Grammatik, die es zu entschlüsseln gilt.
a. o. Univ.-Prof. Dr. Birgit HELLER, Universität Wien
(Un-)Heil. Ambivalenzen der Sexualität in den großen Religionen
In den Religionen wird Sexualität zwar unterschiedlich bewertet, aber stets durch Richtlinien normiert. Die religiöse Sexualmoral geht mit Kontrolle und Gewalt einher. Als Metapher für die Beziehung zwischen Gott und Mensch oder als Instrument der spirituellen Entwicklung wird Sexualität einerseits zum Heilssymbol und andererseits in den asketischen Traditionen als Heilshindernis verdammt.
Prof. Dr. P. Martin M. LINTNER OSM, Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen
Heraustreten aus dem langen Schatten der "Vergiftung des Eros" (Friedrich Nietzsche)
Die kirchliche Lehre über Sexualität, Partnerschaft und Ehe leidet bis heute unter der Hypothek historischer Altlasten, wonach die Sexualität sündhaft sei. Geht man den geschichtlichen Wurzeln der christlichen Lustfeindlichkeit auf den Grund, kommt man zu interessanten und zum Teil überraschenden Einsichten. Diese helfen einerseits, die Tradition und die Lehre der Kirche besser zu verstehen, machen andererseits aber auch deutlich, wo Korrekturen, Weiterentwicklungen und Neuansätze notwendig sind.
Podiumsgespräch
Moderation: Mag. Martina GREINER-LEBENBAUER (Stabsstelle für Missbrauchs- und Gewaltprävention der Erzdiözese Wien)
Birgit HELLER ist ao. Univ.-Prof. für Religionswissenschaft an der Universität Wien mit Bakkalaureat in Philosophie (1980) sowie Magister (1983) und Doktor (1988) in Katholischer Theologie. Ihr Hauptinteresse gilt der systematisch-vergleichenden Religionswissenschaft. Entsprechend studierte sie religionsbezogene Themen verschiedenster Disziplinen, u. a. Klassische Philologie, Altorientalistik, Ägyptologie und insbesondere Indologie und schloss nach mehreren Studien- und Forschungsaufenthalten in Indien ihre Habilitation (1998) an der Fakultät für Sozial- und Geisteswissenschaften der Universität Hannover ab. Birgit Heller ist Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Religionswissenschaft (ÖGRW), lehrte an mehreren europäischen Universitäten und war von 2001 bis 2016 Lehrbeauftragte im Internationalen Masterstudium "Palliative Care" der Universität Klagenfurt. Sie forscht zu Themen der systematisch-vergleichenden Religionswissenschaft (z. B. Menschenbilder; Sterben, Tod und Trauer; Jenseitsvorstellungen), zu Hindu-Religionen, zur Frauen- und Geschlechterforschung sowie zu Fragen der "Praktischen Religionswissenschaft" mit einem Fokus auf interreligiöse und spirituelle Dimensionen von Palliative Care.
Martin M. LINTNER OSM ist Moraltheologe und Mitglied im Landesethikkomitee in Südtirol sowie des Ethikkreises Innsbruck. Infolge des Missbrauchsskandals widmet er sich der intensiven Auseinandersetzung mit der kirchlichen Sexualmoral.
Buch zum Thema: Martin Lintner, Den Eros entgiften. Plädoyer für eine tragfähige Sexualmoral und Beziehungsethik, Innsbruck/Brixen 2. Aufl. 2012 (2011).
Hans-Joachim SANDER lehrt Dogmatik an der Universität Salzburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Zweite Vatikanische Konzil sowie die theologische Frage nach dem "Wo Gottes": nach Orten, an denen die Berührung mit der befreienden Gottesmacht möglich werden kann.
Zum Thema: Von der säkularen Gesellschaft zur postsäkularen Kultur. Religion zwischen Macht und Ohnmacht. In: Max Zißler (Hg.), Dokumentation der Tagung "Das Christentum und die Herausforderungen der säkularen Gesellschaft für Religion und Glaube", Eigenverlag 2005, 3-18.
„Das Entweder-Oder aufbrechen.“ Lehrendeninterview
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Eine umfassende Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben.